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Abreißen des Stempels von der Beschichtung

Die Krafteinwirkung muss senkrecht zum Substrat erfolgen und die auf den Stempel wirkende Last sollte über eine definierte Zeitspanne stetig zunehmen. Die relevanten Normen können sich zwar in der Anstiegsrate für die aufzubringende Last und die Zeitdauer, über welche diese aufzubringen ist, unterscheiden, sie spezifizieren jedoch alle eine Rate und Zeitdauer.

Die Zugspannung sollte in der Regel um nicht mehr als 1 MP/s erhöht werden. Die Zeitdauer, für welche die Kraft aufgebracht werden sollte, variiert jedoch je nach Norm von 90 bis maximal 240 Sekunden. Diese theoretischen Vorgaben sind in der Praxis bei Verwendung von manuellen Geräten aber nur schwer erreichbar. Zum Beispiel wird die Kraft bei Verwendung des Elcometer 106 durch Drehen eines Handrads aufgebracht. Ähnlich wie beim Öffnen eines Konservenglases ist die anfänglich ausgeübte Kraft am größten und nimmt nach der ersten Umdrehung ab.

In dem in der folgenden Grafik mit „a“ markierten Bereich wird die anfänglich höhere Last aufgebracht, während das Handgelenk seine Drehgrenze erreicht. Die Last nimmt im Bereich „b“ erheblich ab und man kann deshalb nicht sagen, dass sie besonders gleichmäßig aufgebracht wurde.

Bei Verwendung eines Ratschenmechanismus zum Aufbringen der Last nimmt die Kraft zu, während die Ratsche sich dreht (Bereich „a“). Bereich „b“ ist der Bereich, in dem die Ratsche in ihre ursprüngliche Position „zurückgestellt“ wird, was darin resultiert, dass keine Last aufgebracht wird. Im Idealfall sollte die Last mit einer konstanten Rate aufgebracht werden. Messgeräte wie das Elcometer 506, das Elcometer 508 und das Elcometer 510 ermöglichen dies.

Fehlerarten

Wenn sich die Beschichtung vollständig ablöst und das Substrat oder die darunterliegende Beschichtung freilegt, handelt es sich um einen Adhäsionsfehler, da die Beschichtung versagt hat, nicht mehr an der unter ihr liegenden Oberfläche haftet. Wenn sich ein Teil der Beschichtung mit dem Stempel löst und ein Teil derselben Beschichtung am Substrat oder an der darunterliegenden Beschichtung verbleibt, hat die Beschichtung innerhalb der Beschichtungsschicht versagt. Das ist ein Kohäsionsversagen.